Dienstag, 13. Mai 2025

USA und Mexiko einigen sich auf Wasserlieferungen: Lösung für Rio-Grande-Krise?

Die USA und Mexiko haben einen Plan beschlossen, um Mexikos Rückstände bei der Wasserzuteilung aus dem Rio Grande zu beheben. Nach Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Zöllen und Sanktionen wollen beide Länder die Spannungen lösen. Doch die Herausforderungen durch Dürre und Klimawandel bleiben groß.


Die Hintergründe

Ein Vertrag aus dem Jahr 1944

Seit 81 Jahren regelt ein Abkommen zwischen den USA und Mexiko die Aufteilung von Wasserressourcen. Der Vertrag besagt: Mexiko liefert alle fünf Jahre 2,159 Mrd. Kubikmeter Wasser aus dem Rio Grande an die USA, während die USA jährlich 1,85 Mrd. Kubikmeter aus dem Rio Colorado an Mexiko abgeben. Eine gemeinsame Kommission überwacht die Einhaltung. Bei Dürren dürfen Rückstände im nächsten Zyklus aufgeholt werden.

Warum gibt es Streit?
 
Mexiko hat laut der Kommission nur 30 % seiner vorgeschriebenen Menge geliefert. Trump sprach von einem „Wasserdiebstahl“ und behauptete, Mexiko schulde Texas 1,6 Mrd. Kubikmeter. Dies schade vor allem Landwirten in Südtexas. Er drohte mit Zöllen und wies die US-Agrarministerin an, den Agrarsektor zu schützen, bis Mexiko den Vertrag einhält.

Mexikos Antwort
 
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte, dass eine dreijährige Dürre die Lieferungen erschwere. Dennoch habe Mexiko stets geliefert, soweit Wasser verfügbar war. 

Nun verpflichtet sich Mexiko, sofort 150 Mio. Kubikmeter Wasser zu liefern und in der Regenzeit weitere 100 Mio. Kubikmeter. Das deckt aber nur etwa 40 % der vertraglichen Menge. Um die eigene Bevölkerung zu versorgen, plant Mexiko Investitionen von 5,5 Mrd. Euro in die Wasserversorgung.

Herausforderungen durch Dürre und Klimawandel
 
Mexiko steht vor einer Wasserkrise, die sich verschärfen könnte. Laut S&P Global Ratings könnten bis 2050, 20 der 32 mexikanischen Bundesstaaten unter starkem Wasserstress leiden, da die Nachfrage das Angebot übersteigt. Besonders betroffen sind Regionen wie Baja California, Mexiko-Stadt und Chihuahua. Auch die Landwirtschaft in den USA und Mexiko leidet unter der Übernutzung des Rio Colorado und der anhaltenden Dürre.

Wie geht es weiter?
 
Mexiko könnte zusätzliches Wasser aus Bundesstaaten wie Nuevo León oder Tamaulipas entnehmen, was jedoch umstritten ist. Die Regierung arbeitet an einem langfristigen Plan, um die Verpflichtungen zu erfüllen, ohne die eigene Bevölkerung zu gefährden. Beide Länder stehen vor der Aufgabe, ihre Landwirtschaft zu schützen und gleichzeitig den Vertrag einzuhalten – in einer Zeit, in der der Klimawandel die Wasserknappheit verschärft.

Fazit
 
Die Einigung zwischen den USA und Mexiko ist ein Schritt zur Entspannung, aber die Wasserkrise bleibt eine Herausforderung. Beide Länder müssen zusammenarbeiten, um faire Lösungen zu finden, während Dürre und Klimawandel die Lage erschweren. Für die Landwirte und Gemeinden entlang des Rio Grande hängt viel von der Umsetzung ab.

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