Montag, 19. Mai 2025

Brasilien und China vertiefen strategische Partnerschaft

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat bei seinem Besuch in China am 12. und 13. Mai die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit dem wichtigsten Handelspartner seines Landes weiter gestärkt. Es war Lulas dritter China-Besuch in seiner aktuellen Amtszeit, begleitet von elf Minister:innen, Parlamentarier:innen und rund 200 Unternehmer:innen.

Milliardeninvestitionen aus China

In Peking kündigte Lula chinesische Investitionen von etwa fünf Milliarden US-Dollar an. Diese umfassen Projekte des Automobilherstellers GWM, Halbleiterfabriken in São Paulo und Manaus sowie die Markteinführung der Fast-Food-Kette Mixue und der Liefer-App Keeta. Auch Luftfahrt, Bergbau, Wind- und Solarenergie sowie der Pharmasektor profitieren, etwa durch die Produktion eines brasilianischen Dengue-Impfstoffs in China.

„Heute haben wir einen weiteren Schritt zur Stärkung unseres Austauschs und zur Schaffung von Handelsmöglichkeiten getan“, betonte Lula auf einem Wirtschaftsforum. Er lobte die strategische Partnerschaft und kritisierte US-Zölle, während beide Länder sich für den Abbau von Handelsschranken einsetzen.

Handel und Investitionen boomen

Der Handel zwischen Brasilien und China ist seit 2003 um das 30-fache gewachsen. China ist inzwischen der wichtigste asiatische Investor in Brasilien mit über 54 Mrd. US-Dollar. Brasilien liefert im Gegenzug Rohstoffe wie Eisenerz und Agrarprodukte. Kritiker:innen sehen eine Asymmetrie in dieser Beziehung, doch Lula betont die Partnerschaft auf Augenhöhe: Mit den Einnahmen wolle Brasilien in Bildung und Technologie investieren, um global wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zahlreiche Abkommen unterzeichnet

Ein Höhepunkt des Besuchs war das Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping. Beide unterzeichneten fast 30 Abkommen zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen. „Trotz der 15.000 Kilometer Entfernung waren wir uns noch nie so nahe“, sagte Lula. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten beide Länder ihr Engagement für Multilateralismus, Frieden und eine multipolare Welt, während sie Protektionismus und hegemoniale Ansprüche ablehnten.

China-Celac-Forum: Fokus auf regionale Entwicklung

Lula und Xi nahmen auch an der Eröffnung des China-Celac-Forums teil, das die Zusammenarbeit mit Lateinamerika stärken soll. Xi betonte den Wunsch nach gemeinsamer Entwicklung und Stabilität, während Lula Chinas Rolle für Südamerikas Wachstum hervorhob. „Globale Ungleichheiten müssen verringert werden“, forderte er und plädierte für mehr Industrie und Innovation in der Region.

Fazit: Eine Partnerschaft mit globaler Bedeutung

Der Besuch unterstreicht die wachsende Bedeutung der brasilianisch-chinesischen Beziehungen, die weit über Wirtschaftsfragen hinausgehen. Beide Länder positionieren sich als starke Stimmen des Globalen Südens und setzen auf Kooperation, um globale Herausforderungen anzugehen.

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