Dienstag, 10. Juni 2025

Attentat auf Senator Miguel Uribe Turbay in Bogotá: Uribe befindet sich im kritischen Zustand

Der konservative Senator und Präsidentschaftsvorkandidat Miguel Uribe Turbay (39) befindet sich nach einem Attentat während einer Wahlkampfveranstaltung im Stadtteil Fontibón, im äußerst kritischen Zustand.

 

Der Politiker wurde von mehreren Schüssen getroffen, darunter mindestens einer in den Kopf. Auf Videos die auf X veröffentlicht wurden ist der Präsident unmittelbar nach dem Attentat zu sehen. Es ist leicht zu erkennen, dass er auch einen enormen Blutverlust erlitten hat. (Ich verzichte auf die Veröffentlichung derartiger Fotos)

Der Angriff ereignete sich am frühen Abend, als ein Jugendlicher, laut Polizei ein 14- oder 15-jähriger Junge, sich der Bühne näherte und das Feuer eröffnete. Überwachungskameras zeichneten die Tat auf. Der mutmaßliche Täter wurde kurz nach der Attacke mit einer Beinverletzung festgenommen. Bei ihm wurde eine 9-mm-Glock-Pistole gefunden. Der Jugendliche wird derzeit in einem Krankenhaus unter polizeilicher Bewachung medizinisch versorgt.

Uribe Turbay wurde zunächst in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, stabilisiert und anschließend in die Fundación Santa Fe im Norden Bogotás verlegt. Dort unterzog er sich einer Notoperation am Nervensystem und an den Blutgefäßen. Das Krankenhaus bestätigte, dass der Senator intensivmedizinisch betreut wird.

Präsident Gustavo Petro verurteilte die Tat scharf, sagte eine geplante Auslandsreise ab und forderte eine umfassende Aufklärung. „Es wird Verantwortliche geben“, schrieb Petro auf X.

Die Ermittlungen der Generalstaats-anwaltschaft konzentrieren sich nunmehr auf mögliche Drahtzieher, da der jugendliche Täter vermutlich nicht allein handelte. Die Regierung hat eine Belohnung von bis zu drei Milliarden kolumbianischen Pesos (ca. 730.000 Euro) für Hinweise ausgesetzt. Auch das staatliche Sicherheitsprotokoll für Uribe Turbay wird überprüft.

Uribe Turbay, Mitglied der konservativen Partei Centro Democrático, die vom ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe Vélez gegründet wurde, hatte im März seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2026 angekündigt. In den Wochen vor dem Anschlag hatte er sich gegen die geplante Arbeitsmarktreform der Regierung ausgesprochen und juristische Schritte angekündigt.

Die Tat weckt Erinnerungen an die politische Gewalt der 1980er- und 1990er-Jahre. Uribe Turbays Mutter, die Journalistin Diana Turbay, wurde 1990 vom Medellín-Kartell entführt und 1991 bei einem Befreiungsversuch getötet, als Uribe fünf Jahre alt war.

Die kolumbianische Politik ist erschüttert. Solidaritätsbekundungen kommen aus dem In- und Ausland, darunter von Ex-Präsident Álvaro Uribe und US-Außenpolitikern.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, während das Land um das Leben des Senators bangt.





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