In einer nächtlichen Razzia wurde Ruth López, eine unermüdliche Kämpferin für Gerechtigkeit in El Salvador, aus ihrem Zuhause gerissen. Ihre Festnahme ist kein Einzelfall, sondern Teil einer alarmierenden Welle der Repression gegen kritische Stimmen im Land.
Der salvadorianischen Staatsanwaltschaft zufolge soll López Gelder aus einem Projekt mit Eugenio Chicas, einem seit Februar inhaftierten Kritiker, zweckentfremdet haben. Beweise wurden bislang nicht öffentlich gemacht.
Die Regierung Bukele verteidigt die Festnahme als Teil ihres Kampfes gegen Korruption, doch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch verurteilten sie scharf, forderten López’ sofortige Freilassung und werfen der Regierung systematische Menschenrechtsverletzungen sowie den Versuch vor, abweichende Stimmen zum Schweigen zu bringen.
López, die seit Jahren mit Cristosal gegen Korruption und Ungerechtigkeit kämpft, ist eine bekannte Kritikerin von Präsident Nayib Bukele. Sie hatte sich wiederholt gegen den seit März 2022 geltenden Ausnahmezustand ausgesprochen, unter dem über 85.000 Menschen festgenommen wurden. International anerkannt, unter anderem durch ihre Aufnahme in die BBC-Liste der 100 einflussreichsten Frauen 2024, setzte sie sich zuletzt für venezolanische Abschiebungsopfer ein.
Die Repression in El Salvador erinnert an ähnliche Muster in Nicaragua, wo die Regierung Ortega kritische Stimmen ebenfalls systematisch unterdrückt.
In einer verzweifelten Audioaufnahme, die während ihrer Festnahme entstand, fleht López die Polizisten an: „Handeln Sie mit Anstand, folgen Sie keinen ungerechten Befehlen.“ Cristosal verurteilte die Verhaftung als „erzwungenes Verschwindenlassen“ und kritisierte den Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien.
Die Festnahme von López ist kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Musters. 2025 hat die Regierung Bukele über ein Dutzend Aktivist:innen, Umweltverteidiger:innen und Medienschaffende willkürlich inhaftiert, darunter José Ángel Pérez und Alejandro Henríquez Flores, die bei friedlichen Protesten gegen Zwangsräumungen festgenommen wurden. Zudem kam es zu Hausdurchsuchungen bei Medienschaffenden und Angriffen auf zivilgesellschaftliche Organisationen.
Der Rücktritt von Andrés Guzmán Caballero, dem Menschenrechts- und Meinungsfreiheitsbeauftragten, unterstreicht die zunehmende Repression.
Die Zivilgesellschaft in El Salvador braucht unsere Aufmerksamkeit. Informiere dich, teile die Geschichten von Ruth López und anderen und unterstütze Organisationen wie Cristosal im Kampf für Gerechtigkeit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen