Montag, 2. Juni 2025

Brasiliens Präsident Lula da Silva verurteilt Israels Offensive in Gaza als „Völkermord“

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat erneut scharfe Kritik an Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen geübt. Er bezeichnete die Offensive als „beschämend“ und „Völkermord“, der die palästinensische Bevölkerung entrechten soll. 

Lula äußerte sich auf X erschüttert: „Dieser Konflikt zeigt die Grausamkeit eines schwer bewaffneten Staates gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung.“ Er betonte, dass Israels Offensive längst nicht mehr als legitime Selbstverteidigung gelten könne, sondern einer „Rache“ gleiche, die darauf abzielt, den Palästinensern ihre Lebensgrundlage zu entziehen.

Nicht zum ersten Mal sorgt Lula mit seiner Kritik für Schlagzeilen. Im Februar 2024 verglich er die Offensive in Gaza mit dem Holocaust, was zu einem diplomatischen Eklat führte. Israel erklärte Lula zur „persona non grata“ und forderte eine Entschuldigung, die er verweigerte. Stattdessen verschärfte er seine Rhetorik: „Was wir in Gaza sehen, ist ein Völkermord, der die palästinensische Bevölkerung vertreiben soll.“ Diese Haltung spiegelt die wachsende Empörung in Brasilien und Lateinamerika wider, wo Politiker wie Kolumbiens Präsident Gustavo Petro ähnliche Positionen vertreten.

Lula hat zudem westliche Staaten kritisiert, die humanitäre Hilfe für die UNRWA (UN-Hilfswerk für Palästinenser) eingestellt haben. Brasilien hat seine Beiträge zur UNRWA erhöht, um die Not in Gaza zu lindern.

Brasilien distanziert sich von Israel

Die Beziehungen zwischen Brasilien und Israel befinden sich auf einem Tiefpunkt. Diese Woche zog Lula den brasilianischen Botschafter Frederico Meyer endgültig aus Israel ab, ohne einen Nachfolger zu ernennen – ein klares Zeichen der Entfremdung. Lula warf Israel vor, die Grenzen des Selbstverteidigungsrechts zu überschreiten und eine Politik der „kollektiven Bestrafung“ zu betreiben.

In Brasilien wächst der Druck, die diplomatischen Beziehungen zu Israel komplett abzubrechen. Ein Manifest, unterzeichnet von über 5.000 Prominenten, darunter Künstler wie Chico Buarque und Gilberto Gil, fordert genau dies. Es ruft Lula auf, sich Ländern wie Kolumbien anzuschließen, die ihre Beziehungen zu Israel eingestellt haben, und die Selbstbestimmung der Palästinenser zu unterstützen. „Es ist Zeit, dass Brasilien ein starkes Zeichen gegen den Völkermord setzt“, heißt es im Dokument.

Der Konflikt im Gazastreifen: Eine humanitäre Katastrophe

Die aktuelle Offensive begann als Reaktion auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen in Israel getötet und 253 als Geiseln genommen wurden. Seitdem hat Israel laut palästinensischen Behörden weite Teile des Gazastreifens – etwa 77 % des Gebiets – durch Bombardierungen, Evakuierungsbefehle und die Blockade von Hilfsgütern unter Kontrolle gebracht. Fast die gesamte Bevölkerung von zwei Millionen Menschen wurde vertrieben. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza hat die Offensive seit Oktober 2023 über 53.900 Menschenleben gefordert, überwiegend Zivilisten.

Die internationale Gemeinschaft, einschließlich Brasilien, fordert einen sofortigen Weaponsstillstand und die Öffnung humanitärer Korridore. Lula hat sich für eine Zwei-Staaten-Lösung ausgesprochen, bei der ein souveräner palästinensischer Staat anerkannt wird.

Reaktionen in Brasilien: Spaltung und Solidarität

Lulas Haltung findet breite Unterstützung in Lateinamerika, stößt in Brasilien jedoch auf gemischte Reaktionen. Die jüdische Gemeinde, mit etwa 120.000 Mitgliedern, kritisierte Lulas Holocaust-Vergleich als „perverse Verzerrung“. Eine Umfrage von CNN Brasil zeigt, dass 57 % der Brasilianer Israels Vorgehen im Konflikt unterstützen, während 26 % eine aktive Unterstützung Israels befürworten. Dennoch wächst die Solidarität mit den Palästinensern. 

Lula hat die Rückkehr von Brasilianern aus Gaza organisiert und betont, dass unschuldige Zivilisten nicht für den Konflikt bezahlen dürfen.

Fazit: Brasilien als Stimme des globalen Südens

Lula positioniert Brasilien als führende Stimme des globalen Südens im Israel-Gaza-Konflikt. Seine scharfe Kritik an Israel und diplomatische Schritte wie der Rückzug des Botschafters unterstreichen die Kluft zwischen Brasília und Jerusalem. Während die humanitäre Krise in Gaza eskaliert, bleibt Brasilien ein Fürsprecher für Frieden und Gerechtigkeit.

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Ausdrücklicher und mir persönlich sehr wichtiger Hinweis!
Ich unterstütze die Vorgehensweise Israels und habe dafür vollstes Verständnis!



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